Volkstrauertag - Ansprache Pastor Herr
Liebe Gemeinde,
ananlässlich der Gedenkfeier am Volkstrauertag hielt Pastor Herr, nach der Ansprache durch Ortsbürgermeister Arne Heims, eine ebenso bewegende wie mitfühlende Rede am Mahnmal neben der St. Nikolaus Kirche:
Die Nachrichten in diesen Tagen sind geprägt von dem schrecklichen Krieg zwischen Israel und Palästina, sowie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Wer hätte gedacht, dass uns nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal ein Krieg so nahekommt und die Welt nah am Abgrund steht.
Wir stehen hier am Mahnmal der Soldaten. Wir denken an die Gefallenen der beiden Weltkriege. Aber unsere Gedanken sind auch bei den Soldaten und den Soldateninnen, die heute kämpfen und von denen jeden Tag welche sterben. Wir denken an die Eltern, die ihre Kinder begraben müssen, ihre Söhne und Töchter, die im Krieg gestorben sind
Und man fragt sich wozu das alles. Warum dieser Hass, warum dieses Leid, warum ist Krieg immer ein Armutszeugnis für die Menschheit. Und ich denke den meisten Leuten geht es wie mir, sie fühlen sich hilflos gegenüber dem, was in der Welt heute geschieht. Nie wieder Krieg, daran sollte uns eigentlich der heutige Tag und dieses Mahnmal erinnern, aber es herrscht in dieser Welt praktisch vor unserer Haustür
Was kann ich tun, was kann ich zum Frieden beitragen. Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat immer wieder gesagt: Friede sei mit euch. Der Glaube an den Gott des Friedens gibt mir Kraft, die Hoffnung nicht zu verlieren, trotz allem, was in der Welt geschieht. Auch wenn ich nicht viel tun kann, eins kann ich – beten! Und vielleicht ist es das Gebet um Frieden, dass was die Welt verändern kann. Denn Frieden fängt bei jedem Einzelnen an.
Und so heißt es in einem Gebet, das ich gerade in diesen Zeiten immer wieder bete:
„Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst, dass ich verzeihe, wo man beleidigt, dass ich verbinde, wo Streit ist, dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist, dass ich glauben bringe, wo Zweifel droht, dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert, dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt.
Herr lass mich trachten, nicht dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste, nicht dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe, nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wenn wir sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen und wird stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.“